Baby-Tagebuch: Endspurt

Eine Freundin von mir ist schwanger. Ich freue mich riesig für sie. Nun gehört sie zu denen, die ganz viele Fragen stellen und ehrliche Antworten wollen. So wollte sie wissen, ob ich eigentlich gerne schwanger bin.


Ganz ehrlich? Nicht mehr! Die letzten Wochen machen mich fertig. So problemlos meine Schwangerschaft bis anhin lief und ich mich sehr auf meine kleine Tochter freue, so mühsam empfinde ich jetzt den Endspurt. Denn ich habe das Gefühl, schon seit Wochen die vierzig Wochen überschritten zu haben.

Ich wäre schon bei meiner ersten Schwangerschaft froh gewesen, wenn mir jemand ehrlich gesagt hätte, wie es ist, schwanger zu sein. Also wollte ich nichts verschönern, auch für meine Freundin nicht.

„Geniess die Zeit noch!“ höre ich immer wieder. Wenn man jedoch wie ich in den „Genuss“ von Elefantenfüssen, praktisch totaler Unbeweglichkeit, schmerzenden Beinen und dauernder Lust-, Atem- und Schlaflosigkeit gekommen ist, mutet dieser Rat etwas zynisch an.

Vielleicht bereue ich die nächsten Worte in ein paar Wochen wieder, aber ich werde die Zeit geniessen, wenn die Kleine endlich da ist. Trotz der schlaflosen Nächte und der über 1000 Stunden Windeln wechseln (doch, ich habe es ausgerechnet!). Denn für mich gibt es nichts Schöneres als mein frisch gestilltes Baby, das in meinen Armen einschläft, nachdem es mich noch angelächelt hat.

Also bringe ich die letzten Tage einfach nur hinter mich. Und genau das habe ich meiner Freundin auch ehrlich gesagt. Das Kinderglück kann ich ihr nicht beschreiben. Das muss man selbst erleben.

Erschienen im wir eltern Nr. 3/2009

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